Kleine Neins

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sind eine Koboldnebenart und gelten seit Jahrzehnten als ausgestorben.
Sie sind eine spezielle Koboldform, die vor langer Zeit exklusiv dazu geschaffen wurde, um Nachrichten unter Eingeweihten zu überbringen. Somit zählen sie zu den zweckgebundenen Magischen Wesen.

Das „Nein“, mit dem sie ständig antworten, ist das Schloss, das man erst aufschließen muss, um an die eigentliche Nachricht zu gelangen.

Um die Nachricht zu hören, muss das die Nachricht empfangende Wesen ein Gedicht mit genau sieben Zeilen aufsagen, bei dem sich alle Enden auf „Nein“ reimen müssen, sich aber kein einzelner Reim wiederholen darf. Dabei darf die reimende Person nicht zögern und auch die Reime nicht vorher aufschreiben. Reimlexika, das Internet und künstliche Intelligenzen sind ebenfalls nicht gestattet.

Die kleinen Neins werden mit einem Neinpfropf verschlossen, durch den sie bis zum „Aufschließen“ nur mit „Nein“ antworten können. Dies ist nicht nur nervig für die Empfänger*innen, sondern auch äußerst unangenehm für die kleinen Neins selber. Es fühlt sich laut eigener Auskunft an, als hätte man einen Frosch, so groß wie ein Hippopotamus (Nilpferd) im Kragen und egal wie man hustet, schluckt, gurgelt oder spuckt, ist das Einzige, was sich löst, ein „Nein“.

Kleine Neins warten gegebenenfalls ein paar hundert Jahre, bis sie eine verschlüsselte Nachricht aufgesprochen bekommen. Nervig wird es für sie erst, wenn sie die Nachricht erhalten haben und verpfropft werden. Die aufgesprochenen Nachrichten geben die Stimme(n) der aufnehmenden Person(en) exakt wider und funktionieren so wie eine Sprachnachricht am Mobiltelefon.

Aufnahmen werden aktiviert durch dreimaliges Klopfen auf den Rücken – und ebenso beendet. Die Nachrichen können nicht nachträglich verändert werden und erst wieder neu aufgesprochen werden, wenn die vorherige Antwort abgeliefert worden ist.

Manche kleine Neins freuen sich über den Auftrag, weil es ja so eine große Ehre und ihre Bestimmung als Nein-Kobolde sei, die Nachricht überbringen zu dürfen.
Einerseits ist das wohl eine Form, die Kobolde unter Kontrolle zu halten, andererseits ist es ohne Auftrag auch recht langweilig.

Es gibt weltweit noch etwa ein Dutzend kleine Neins, die allesamt bei den Internationalen Hexengerichten angestellt sind.

Kleine Neins unter dem Befehl der dunklen Seite der Magie waren wortkarge, verschüchterte Wesen, die außer der zu übermittelnden Nachricht kaum ein Sterbenswörtchen über die Lippen brachten – aus Angst, etwas Falsches zu sagen.

Nach 333 Aufträgen dürfen kleine Neins in den Ruhestand gehen.