Es ist ein warmer Sommertag. Und ein Sonntag; weshalb Kreszenzia bei ihrem Anruf umso erstaunter ist, dass sich ihr Chef in seinem Büro und nicht zu Hause befindet. Das Problem ist nur, dass Feuerflieg nicht weiß, ob er ein Zuhause hat. Zwar ist die Kanzlei einwandfrei häuslich eingerichtet, doch kann sich der Anwalt beim besten Willen nicht erinnern, wo seine Wohnung ist.
Kreszenzia schöpft einen Verdacht und kommt in die Kanzlei, wo sie nach einer kurzen Untersuchung feststellt, dass Feuerflieg mit einem Hirnnebel oder “Nebula Expiravit” belegt worden ist, der bestimmte Erinnerungen unterdrücken kann. Glücklicherweise finden Sie Feuerfliegs Adresse in alten Unterlagen, zusammen mit der seines Partners Waldorf P. Flugrad. Wie Kreszenia erfährt, war der jedoch nur eine Erfindung ihres Chefs, der der Ansicht war, eine Kanzlei mit zwei Anwälten wirke seriöser.
Tatsächlich liegt Feuerfliegs Wohnung gleich in der Nachbarschaft, in einem recht verfallenen Mehrparteienhaus. In der fünften Etage betreten sie schließlich das vergessene Zuhause, wo sie die Dunkelheit und einen modrigen Geruch wahrnehmen… und Stimmen! Sie lernen Jérôme und Ludovico kennen, die untoten Hipster-Handwerker, die Feuerflieg vor geraumer Zeit wohl für eine Reparatur bestellt hatte.
Wie sich herausstellt, sind sie schicksalsgebundene Emergia und dazu verflucht, ewig Wohnungen zu parieren. Und so haben sie ihren Auftraggeber mit einem Hirnnebel belegt, um seine Wohnung bis in alle Ewigkeit im Living-Vintage-Jazz-Stil umdesignen zu können. Sie erzählen, dass sie von einem Billardtisch erschlagen wurden, den sie gerade mithilfe eines Seils an einem Haus hinaufziehen wollten. Ludovico hatte nämlich einen Fleck auf Jérômes teurem Designerhemd gefunden und der Vorfall brachte sie völlig aus dem Konzept. Da sie sich vor ihrem Tod gegenseitig verfluchten, wurden sie zu Geistern.
Feuerflieg ist trotzdem wütend über die beiden und droht ihnen, sie ans Oberste Hexengericht auszuliefern, damit sie den Rest ihres untoten Daseins in Jogginghosen fristen müssen. Kreszenzia hat jedoch eine einfachere Lösung: da sich Ludovico und Jerome gegenseitig verflucht haben, können sie sich auch gegenseitig erlösen, indem sie sich verzeihen. Anfangs funktioniert das nicht aufrichtig genug, aber nach einer brennenden feuerflieg’schen Rede über echte BFFs umarmen sich die Hipster-Handwerker und lösen dankbar sich auf.
Und tatsächlich erscheint auch Feuerfliegs alte Einrichtung wieder, die – zu Kreszenzias negativer Überraschung – aus zusammengeschnorrten Möbelstücken der Verwandtschaft besteht. Zur Feier des Tages lädt Feuerflieg seine Assistentin zu seinem liebsten kulinarischen Etablissement ein: Würstchen-Willi am Kreisverkehr.