Folge 18: Ein missglückter Antrag

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Man sollte meinen, dass Tom nach eineinhalb Jahren mit der Schreckensfahrt schon alles gesehen hat. Aber zu den skurrilsten Momenten seines Lebens gehört eindeutig der geplante Heiratsantrag von Dieter Fleetenbecker. Weil seine Liebste Bianca eine Vampirin ist, will er in der Vampirdeko der Schreckensfahrt um ihre Hand anhalten, in Vlarads Vampirkleidung und mit der Schreckensfahrt-Gemeinschaft als Zeug*innen.

Doch gerade, als Bianca um die Ecke kommt, wird Dieter von Unbekannten niedergeschlagen und auch Tom wird plötzlich schwarz vor Augen. Sie erwachen in einer Zelle, die Tom unangenehm an das Schloss des Vampirfürsten Gorzshynskolev erinnert. Doch der müsste doch im Gefängnis des Hexengerichts sein? Die Telepathie ist jedenfalls mal wieder ausgefallen und Tom will das Geisternavi sicherheitshalber nicht benutzen. Womöglich wären die anderen sonst auch hier gefangen.

Schon bald erfahren Dieter und Tom, wer sie entführt hat: Gräfin Ludmilla Gorzshynskolev, die Tochter des Vampirfürsten. Eigentlich sollten ihre Gehilfen nicht Dieter entführen, sondern Vlarad, mit dem Ludmilla früher verlobt war und dessen Verrat sie rächen will.

Leider hört Ludmilla Tom und Dieter über das Geisternavi reden. In ihrer beeindruckenden, wenn auch historisch nicht korrekten Folterkammer lässt sie Dieter auf die Streckbank binden, um von Tom Informationen über das Geisternavi und seine Möglichkeiten zu erzwingen.

Doch da eilt schon mögliche Rettung herbei: Bianca – auch Bienchen genannt – hat ihren Liebsten mit dem vampirischen Blutruf aufgespürt. Zusammen mit der Schreckensfahrt-Gemeinschaft stürmt sie den Raum, um Tom und Dieter zu befreien. Leider hatte Tom mit seinem unguten Gefühl recht: Ein magischer Käfig erscheint und alle sind gefangen. Bis auf Mimi. Zum Glück weiß Ludmilla nicht, dass diese feststofflich werden kann.

Die Freund*innen besprechen ihre Möglichkeiten. Eine reine Flucht aus dem Gefängnis dürfte nicht ausreichen. Ludmilla ist so versessen darauf, das alte Vampir-Kaiserreich wiederherzustellen, dass sie bald wieder zum Angriff übergehen würde. Schon ihr aktueller Plan ist sehr perfide: Sie will Vlarad als Verräter hinrichten und die anderen Gefangenen beim Europäischen Hexengericht gegen ihren Vater eintauschen.

Mimi lässt eine Nachricht an Richterin Amalia übermitteln, dass diese Ludmilla hinhalten soll. In der Zwischenzeit wollen die Freund*innen sich einen Plan überlegen, mit dem sie nicht nur Ludmilla, sondern auch möglichst viele ihrer Gefolgsleute unschädlich machen können. Klar ist jedoch: Blutvergießen würde nur weiteren Hass schüren. Auf die Amazonenkriegerinnen des Hexengerichts können sie also nicht setzen.

Alles konzentriert sich auf den Moment, an dem Vlarad hingerichtet werden soll. Ludmilla hat ihre Gefolgsleute herbeigerufen. Mehr als zweihundert Vampire sind hier zusammengekommen, um den Tod des Verräters zu sehen. Doch bevor er zur Guillotine geführt wird, richtet Vlarad das Wort an die Anwesenden. Er macht ihnen klar, dass Ludmilla nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist und dass alle anderen in einem neu geschaffenen Kaiserreich nur werden gehorchen müssen.

Tatsächlich kommen bei ihren Helfern Gunter und Friederich Zweifel auf und Ludmilla hat keine wirklichen Antworten auf ihre Fragen. Die Unruhe in der Menge wird immer größer. Schließlich weiß Ludmilla sich nicht mehr anders zu helfen, als zu magischer Gewalt zu greifen. Sie streckt unzählige Vampire mit einem Zauberspruch nieder und zeigt damit ihr wahres Gesicht.

Gunter befreit Vlarad und seine Gefährt*innen, damit Vlarad den Zauber rückgängig machen und die Vampire retten kann. Zuvor sperrt Vlarad jedoch Ludmilla in einen magischen Käfig, den Mimi aus ihren eigenen Käfigstangen gebogen hat.

Für seinen Zauber braucht Vlarad die Hilfe aller Anwesenden. Jede*r von ihnen gibt einen kleinen Teil der eigenen Lebensenergie, mit der die niedergestreckten Vampire gerettet werden können. Es herrscht ein bewegender Moment der Einigkeit zwischen den unterschiedlichen Wesen. Ludmilla hat den letzten Rest ihrer Autorität verloren. Bevor Vlarad die Amazonenkriegerinnen ruft, um Ludmilla verhaften zu lassen, lässt er ihre Gefolgsleute gehen.

Nach ihrer Rückkehr kann Dieter nun endlich Bianca einen Heiratsantrag machen. Sie ahnt schon, was gleich passieren wird, und sagt mit Freuden Ja.